Aktuelles
Rettungsrobotik bei der Feuerwehr Dettingen unter Teck
Ob digitale Videoübertragung aus Vogelperspektive zur Erkundung von Einsatzstellen oder zur Erfassung von radiometrischen Bild-, und Videodaten über die, für das menschliche Auge nicht sichtbare, Infrarotstrahlung, um Brandausbreitung, thermische Wärmequellen, Glutnester oder sogar vermisste Personen zu suchen, um die damit notwendigen und nächsten Einsatzmaßnamen zu treffen.
Im ersten Schritt wurden hierbei bereits 2 Drohnen angeschafft um im nachfolgenden Einsatzbetrieb und Übungsdienst sich in das Thema Rettungsrobotik einzuarbeiten. Neben den notwendigen Einsatzmittel müssen alle Mitglieder der Drohnengruppe auch im Besitz eines gültigen Fernpilotenzeugnisses sein. Hierbei sind auch für den Flugbetrieb von Drohnen im Feuerwehrdienst, Europäische-, Bundes-, und Landesrichtlinien zu beachten, Sicherheit von Mensch, Natur und Sachwerte stehen immer an oberster Stelle.
Bereits im Feuerwehrbestand befinden sich Drohnen des Herstellers DJI, einer der Weltweit führenden Hersteller im professionellen Bereich.
Von einer Mavic 2 Enterprise Advanced Thermal Drohne über eine Phantom Drohne bis zur Mavic Mini Drohne stehen für unterschiedliche Anforderungen verschiedene Einsatzmittel zur Verfügung. Zukünftig jedoch, möchte man die Einsatzmittel um eine Matrice M30T erweitern um auch komplexere Einsatzszenarien abdecken zu können. Neben den Fluggeräten ist die Drohnengruppe auch mit weiteren Notwendigen Materialien bestens ausgestattet, so rundet ein großer Start-, und Landeplatz, Pylonen, Akkuladetechnik und drahtlose Videoübertragung das Gesamtpaket ab.
Unter der Leitung von Karsten Rommel stellen sich die Pilotinnen und Piloten nicht nur den Herausforderungen, die im Luftraum zu bewältigen sind, sondern denken bereits zukünftig auch zu Wasser und auf dem Boden. Neben Drohnentechnik zum Fliegen wird bereits auch an Unterwasserdrohnen oder an bodenfahrbare Drohnen gedacht, hierbei ergeben sich flexible Einsatzszenarien wie z.B. sichere Erkundung in unklarer Gefahrenlage (Einsturzgefahr) oder Vermisstensuche im offenen Gewässer. (Unterstützung von Tauchern)
Kurz darauf am 29.10.2022 ging es für die Drohnengruppe nach Owen, hier unterstützte sie an der Hauptübung der Feuerwehr Owen im Gewerbegebiet Braikenäcker. Hier wurde in der dortigen Werkstatt ein Brand mit starker Rauchentwicklung angenommen, zwei Arbeiter wurden im Gebäude vermisst und zwei weitere Personen befanden sich jeweils auf der Dachterrasse und auf dem Balkon.
Neben den in 2023 anstehenden Übungsdiensten und möglich aufkommenden Einsätzen, werden die Pilotinnen und Piloten auch an Weiterbildungsmaßnahmen und Messebesuche, rund um Drohnentechnik, Multicopter, Radiometrie, Meteorologie und UAV Kunde teilnehmen.
Mitmachen kann jeder Interessierte ab 18 Jahren, egal ob Neueinsteiger oder Hobby-Pilot, es ist lediglich eine Mitgliedschaft in der Feuerwehr Vorrausetzung.
Kontakt:
Karsten Rommel
0151 157 39 883
karsten.rommel@feuerwehr-dettingen.de
Hauptversammlung der Dettinger Feuerwehr
Kommandant Jürgen Holder begrüßte Bürgermeister Rainer Haußmann sowie die Gemeinderäte Ulrike Schweizer, Gabriele Bernreuter, Alexandra Scheurle, Andreas Hummel, Markus Lotz und Rainer Löw und die fast vollzählig erschienene Gesamtfeuerwehr (Jugend, Einsatzabteilung und Altersgruppe). Nach der Totenehrung für den verstorbenen Kameraden Armin Friederich, wurde in seinem Rückblick „Was war vor 10 Jahren“ von Walter Wanner an das Jahr 2013 erinnert und dazu auch ein Film mit Feuerwehr-Begebenheiten aus diesem Jahr gezeigt.
In die Jugendfeuerwehr konnten 11 Mädchen und Jungen aufgenommen werden: Yusuf Aygün, Lucas Böhringer, Nia Sophie Gienger, Lea Krebs, Lean Riedl, Colin Scheurle, Linus Schlienz, Julian Schramm, Leander Schweizer, Luka Danjel Stih und Philip Trautwein. Danach folgten die einzelnen Berichte.
Zu 55 Einsätzen wurde die Feuerwehr im abgelaufenen Jahr alarmiert und ziemlich gefordert, so Kommandant Jürgen Holder in seinem Bericht. Das Spektrum reichte von mehreren Brandmeldealarmen in örtlichen Firmen, Einsätzen bei Starkregen und Wasserschäden, Hilfeleistungen bei Verkehrsunfällen und mehreren Türöffnungen. Der größte Einsatz war am 29.04.2022 als, durch Brandstiftung entstanden, ein Wohnungsbrand in einem Mehrfamilienhaus auf dem Guckenrain zu bekämpfen war. Der Brand hatte sich sehr schnell ausgebreitet und drohte auf das Dach des Mehrfamilienhauses überzugreifen. Durch einen massiven Löschangriff auf der Gartenseite, einem schnellen Innenangriff von mehreren Atemschutztrupps durch das Treppenhaus und mit Unterstützung der Drehleiter der FFW Kirchheim konnte ein Übergreifen auf weitere Gebäudeteile, insbesondere den Dachstuhl, erfolgreich verhindert werden. Die Bewohner des Hauses begaben sich teilweise selbstständig vor das Haus auf die Straße beziehungsweise wurden evakuiert. Auch die Bewohner eines angrenzenden Gebäudes, auf welches der Brand überzugreifen drohte, wurden vorsorglich evakuiert. Die evakuierten Personen wurden zunächst an eine Sammelstelle verwiesen und von dort mit einem durch die Feuerwehr eingerichteten Shuttle-Service in die örtliche Schloßberghalle verbracht, welche auf Veranlassung des vor Ort anwesenden Bürgermeisters, Rainer Haußmann, zur Verfügung gestellt wurde. Hier erfolgte dann die weitere Betreuung und Versorgung der Evakuierten durch die Feuerwehr und Rettungskräfte des DRK und der Malteser.
Ein Schwerpunkt bei der Ausbildung waren die Übungen und Abstimmungen mit den anderen beteiligten Wehren bei möglichen Einsätzen im Albvorlandtunnel. Weiterhin berichtete Jürgen Holder über anstehende Beschaffungen. Die Vorkehrungen und die Konzeption der Gemeinde und der Feuerwehr bei einem möglichen längeren Stromausfall waren ein weiteres Thema. Weiter führte der Kommandant aus, daß nach den coronabedingten Einschränkungen der letzten Jahre die Förderung der Kameradschaft ein Schwerpunkt im abgelaufenen Jahr gewesen sei und erinnerte an den Familientag auf dem Käppele und den Kameradschaftsabend.
Jugendwart Volker Diez gab Kenntnis von den Aktivitäten der Jugendlichen im abgelaufenen Jahr und ging insbesondere auch auf den im Mai stattgefundenen Kreisjugendfeuerwehrtag verbunden mit dem Kreispokalwettbewerb in Dettingen ein, welcher ein großer Erfolg war. Erstmals wurde dazu auch der neue Festplatz genutzt. Vom Zeltlager auf dem Schachen im Juli 2022 berichtete Chiara Ochs.
Kassier Michael Leins gab über die Entwicklung der Finanzen der Kameradschaftskasse Informationen und wurde auf Antrag der Kassenprüfer Otto König und Walter Wanner einstimmig entlastet.
Bürgermeister Haußmann die Entlastung von Kommando und Ausschuß vor, welche ebenfalls einstimmig erfolgte. In seinen Ausführungen ging der Bürgermeister nochmals auch auf den Großbrand in einem Mehrfamilienhaus auf dem Guckenrain am 29.04.2022 ein und bedankte sich nochmals bei den Einsatzkräften. Auch die Mischung zwischen Alt und Jung in der Feuerwehr sehe er positiv, jetzt sei schon die nächste Generation in Bereitschaft und das Spektrum der Aufgaben sei beeindruckend.
Ehrungen gab es auch: Dennis Müller, Robin Ratschinski, Moritz Bader, Simon Walz und Jonas Holder sind 15 Jahre in der Feuerwehr. 20 Jahre ist Nicolas Schmid und 25 Jahre ist Benjamin Krebs in der Feuerwehr. Eine besondere Ehrung gab es für Erich Sigel und Adolf Blankenhorn. Die Genannten sind seit 70 Jahren in den Reihen der Dettinger Feuerwehr. Dies wurde von großem Beifall begleitet.
Neuaufnahmen in die Einsatzabteilung gab es auch: Nicolas Holder, Chiara Ochs und Letitia Eder wurden von der Jugendfeuerwehr in die Einsatzabteilung übernommen. Nach Unterbrechung ist Daniel Holder nun wieder aktiv in der Einsatzabteilung. In die Altersgruppe wechseln Reiner Wägenbauer und Wulf Wallis.
Beförderungen: Tobias Tiederle zum Oberfeuerwehrmann, Michael Leins und Thomas Schilling zu Hauptfeuerwehrmännern und Philipp Wohlfarth zum Löschmeister.
Auch Wahlen standen an: Jonas Holder wurde für die nächsten Jahre als Schriftführer einstimmig wiedergewählt. In den Feuerwehrausschuss wurden gewählt: Benjamin Krebs, Philipp Wohlfarth, Lukas Bader, Michael Herberth, Nico Ratschinski, Karsten Rommel und Tilo Starkert.
Der stellvertretende Kommandant, Florian Imrich, bedankte sich zum Schluss bei Kommandant Jürgen Holder für sein überaus großes Engagement für die Feuerwehr und die Bevölkerung. Alle Anwesenden unterstrichen dies durch lang anhaltenden stehenden Applaus.
Walter Wanner
Aufbau und Ausstattung des LF 20
Bereits bei Beginn der Beschaffungsmaßnahme im Jahr 2018 war den Verantwortlichen klar, dass bei der Beschaffung ein besonderes Augenmerk auf die Sicherheit des Fahrzeuges bzw. der Einsatzkräfte zu legen ist. So ist das allradfähige Fahrzeug nicht nur mit Schleuderketten, sondern auch mit Sperren für die Räder ausgestattet, welche verhindern, dass die angetrieben Räder durchdrehen können. Durch das Allison Automatikgetriebe kann sich der Fahrer bei einer Einsatzfahrt komplett auf den Straßenverkehr konzentrieren, ein lästiges Schalten entfällt. Insgesamt 300 PS bringen das knapp 16 Tonnen schwere Löschfahrzeug auf eine max. Geschwindigkeit von 100km/h. Natürlich entspricht das Fahrzeug dabei der neuesten Abgasnorm Euro 6.
Das bei der Firma Lentner in Hohenlinden aufgebaute Fahrzeug der neuen Baureihe Auxilium, musste in der Höhe geringfügig angepasst werden, damit es in das Feuerwehrhaus der FF Dettingen passt. Auch die Farbe wurde der aktuellen Zeit angepasst statt dem alten Feuerwehrrot RAL 3000 wurde das Fahrzeug im frischen modernen Verkehrsrot RAL 3020 lackiert. Eine Heckwarneinrichtung sichert das Fahrzeug auf der Straße zusätzlich ab.
Die weitere Ausstattung wurde unter dem Aspekt der Sicherheit beschafft. So hat das Fahrzeug eine helle 360° LED Umfeld Beleuchtung welche das Fahrzeug mit der Geräteraumbeleuchtung in der Nacht taghell erleuchtet. LED Leuchten an den Auftritten und der Unterbodenbeleuchtung erhöht die Sicherheit der Feuerwehrangehörigen zusätzlich. Im Stand und während der langsam Fahrt kann durch den Fahrer über ein 360° Kamerasystem die Umgebung des Fahrzeugs genau beobachtet werden. Dies unterstützt den Fahrer in engen und teils zugeparkten Straßen.
Das Leiterentnahmesystem für die Schiebe- und Steckleiter macht das Klettern des Maschinisten auf das Fahrzeugdach unnötig und verhindert, dass dieser abstürzen kann. Auf das Lardis One Funksystem kann die Feuerwehrleitstelle die Einsatzadresse direkt aufspielen, dieses wird über das eingebaute Navigationssystem dem Fahrer noch vor dem Verlassen des Feuerwehrhauses angezeigt. Selbstverständlich funkt dieses Fahrzeug digital.
Über die Feuerlöschkreiselpumpe kann das Wasser aus dem 2000 Liter fassenden Tank abgegeben werden. Das eingebaute Schaumzumischsystem erlaubt das Erzeugen von Wasser mit Netzmittel oder einem Schaumangriff. Der Notstromerzeuger versorgt den pneumatischen Lichtmast, welcher auf eine Höhe von ca. 7m ausgefahren werden kann. Die 6 LED Lichtmodule können einzeln geschaltet und geschwenkt werden. Zwei Lichtmodule werden zudem direkt von der Fahrzeuglichtmaschine mit 24 Volt gespeist. Insgesamt 6 Halterungen für Dräger Atemschutzgeräte mit Einflaschensystem und integriertem Bodyguard sind im Mannschaftraum verlastet. Zusammen mit der Flir Wärmebildkamera bilden sie das Grundgerüst für eine erfolgreiche Brandbekämpfung. Mit dem Nebellöschsystem Fog Nail können Brände in verschlossenen Bereichen bekämpft werden.
Nach dem Einsatz kann die verschmutzte Einsatzkleidung noch an der Einsatzstelle gegen saubere Ersatzkleidung getauscht werden. Dies verhindert das Verschleppen gefährlicher und teils krebserregender Stoffe von der Einsatzstelle in das Feuerwehrauto oder das Feuerwehrhaus.
Weitere Ausrüstungsgegenstände wie eine Korbtrage, ein Spineboard, die Atemschutznotfalltasche oder der Notfallrucksack unterstützen bei der Rettung von verletzen Personen. Ein Sprungretter aus dem TLF 16 wird auf dem LF 20 neu untergebracht. Ein Schlammsauger sowie zwei Chiemsee Hochwasserpumpen können bei einem Wasserschaden eingesetzt werden und perfektionieren das neue Löschfahrzeug LF 20.