Brandschutzerziehung

in Kindergärten und Grundschule (Viertklässler)

Die Brandschutzerziehung ist seit Anfang der 90er-Jahre ein wichtiges Thema, welches die Freiwillige Feuerwehr Dettingen/Teck damals schon aufgegriffen hatte und seither jährlich, im Rahmen des Sachkundeunterrichts bei den Viertklässlern,  planmäßig und systematisch durchführt.

Ab dem Jahre 2001 wurde die Brandschutzerziehung zusätzlich auf den Kindergarten ausgeweitet, und zwar werden diejenigen Kindergartenkinder, welche kurz danach in die Grundschule kommen, von der Feuerwehr besucht und auf spielerische Art mit dem Thema Feuerwehr und Brandschutz vertraut gemacht.

Während sich die Unterrichtung der Brandschutzerziehung in den ersten Jahren auf allgemeine mündliche Ausführungen, Darstellung von Sachverhalten auf Stellwänden und Flipcharts beschränkte und dann noch die Fahrzeuge vorgestellt wurden, wurde das Thema Brandschutzerziehung in den letzten Jahren immer mehr verfeinert.

Der Ablauf der Unterrichtung wird unter Punkt 2. – getrennt nach Kindergarten und Grundschule - dargestellt und erläutert.

Die Termine für die Besuche in Kindergärten und Schule werden entsprechend fix eingeplant und sind mittlerweile ein fester Bestandteil des Jahresprogramms bei Feuerwehr, Kindergarten und Schule.

Das Thema „Brandschutzerziehung an Kindergärten und Schule“ wird unter der Leitung des Kommandanten der Dettinger Feuerwehr, unterstützt von den immer gleichen Feuerwehrangehörigen, nach einem festen Raster durchgeführt.

Ablauf der Unterrichtung der Brandschutzerziehung

a) Kindergarten

Zu einem verabredeten Termin kommen kurz vor den Sommerferien der Kommandant und ein weiterer in der Brandschutzerziehung mittätiger Feuerwehrmann – meist freitagnachmittags – in den Kindergarten. Oft ist hier auch die Erzieherin Uli Seifried, selbst aktiv in der Einsatzabteilung, mit dabei. Die zu unterrichtende Gruppe sollte ca. 8 – 12 Kinder umfassen, notfalls sind die Gruppen aufzuteilen und nacheinander zu unterrichten. Bei den zu unterrichtenden Gruppen handelt es sich um die älteren Kindergartenkinder, welche nach den Sommerferien eingeschult werden.

Bevor die Kinder kommen wird ein Tischkreis aufgebaut und für jedes Kind ein Becher  mit Wasser und ein Porzellanteller mit Kerze bereitgestellt. Nach der Begrüßung durch den Kommandanten werden die Aufgaben der Feuerwehr hinterfragt und Beispiele besprochen. Im Gespräch wird dann auch auf das Löschen in vergangener Zeit, als es noch keine Schläuche gab, hingeführt bis das Stichwort „Bilden einer Eimerkette“ fällt. Die Kinder werden dann aufgefordert eine Eimerkette zu bilden. Die Kinder erhalten dazu einen Plastik-Feuerwehrhelm und Kindereimer ausgehändigt, wobei als Wasser eine Schachtel mit  Als Styroporteilen dient. Irgendwann ist dann der „Brand“ gelöscht und die Kinder gehen wieder auf ihre Plätze.

Nun wird den Kindern mitgeteilt, dass außer den beiden anwesenden Feuerwehrmännern noch ein weiterer „Helfer“ heute mit dabei sei. Aus einem roten Metallkoffer mit der Nr. 112 darauf kommt jetzt „Nils“ mit ins Spiel. Nils ist eine Handpuppe, welche seit rd. 10 Jahren mit dabei ist und welche jetzt etwas Spaß und Abwechslung mitbringen soll. Nils wird in den Ablauf mit eingebaut, redet häufig auch dazwischen, was immer wieder zu Lachern führt. Irgendwann muss die Puppe dann wieder in ihren Koffer.

Ein weiterer Punkt ist dann das richtige Anzünden einer Kerze, wobei die dabei zu beachtenden Dinge immer wieder gesagt werden: Eine Kerze darf nur in Anwesenheit von Erwachsenen (Eltern, Oma, Opa, Onkel, Tante oder Kindergartenerzieherin) angezündet werden.

Danach wird den Kindern eine Atemschutzmaske gezeigt und darauf hingewiesen, dass man bei Feuerwehrmännern mit Atemschutzgeräten keine Angst zu haben brauche, wenn dies auch bedrohlich aussehe. Man solle sich im Ernstfall keinesfalls vor diesen Einsatzkräften verstecken sondern auf sich aufmerksam machen. Auch eine Fluchthaube wird danach noch erläutert und wer will darf diese auch aufsetzen.

Sollte es einmal zu einem Brand kommen werden dazu Verhaltensmaßregeln genannt, wie z.B. Abdichten der Tür mittels Teppich, Jacke usw. und bei Eindringen von Rauch solle man sich flach auf den Boden legen (Rauch oben – Person unten).

Am Ende dieser Unterweisungen wird noch das Verhalten bei einem Ernstfall im Kindergarten durchgeübt: Ordentliches Aufstellen und schnelles Verlassen des Raumes mit der Erzieherin in Richtung der angeordneten Sammelstelle abseits des Kindergartengebäudes. 

b) Grundschule (4. Klasse)

Die Viertklässler der Grundschule haben im Rahmen des Sachkundeunterrichts u. a. auch das Thema „Mensch und Feuer“ und behandeln dabei auch die Feuerwehr. An einem verabredeten Termin und zusätzlich zum normalen Unterricht, kommen Kommandant Jürgen Holder, unterstützt von Walter Wanner, in die Schulklasse. Die Konzeption sieht hier zuerst eine theoretische Unterweisung im Klassenzimmer mit Beamer und Power-Point-Präsentation vor.

  1. Die Feuerwehr stellt sich vor
  2. Was tun wenn es brennt
  3. Fahrzeuge und Geräte der Dettinger Feuerwehr
  4. Löschen von brennenden Personen

Nach allgemeinen Ausführungen, wie z.B. seit wann es Feuerwehren gibt, wie die Feuerwehren gegliedert sind (hierarchische Struktur), Erläuterung einer Löschgruppe wird die Jugendfeuerwehr und deren Ausbildung und Aktivitäten vorgestellt.

Dann werden die einzelnen Fahrzeuge der Dettinger Feuerwehr und deren Aufgaben gezeigt. Fotos von Einsätzen der letzten Jahre zeigen die vielfältigen Aufgaben der Feuerwehr. Die mündlichen Ausführungen zu der Präsentation werden vom Kommandanten gemacht und an einzelnen Passagen wechselt der Kommentar an den anderen beteiligten Feuerwehrmann über. Es wird zusätzlich noch auf die einzelnen Aufgaben der Feuerwehren „Retten, Löschen, Bergen, Schützen“ nähers eingegangen und Beispiele dazu gezeigt.

„Was machst Du, wenn es bei Dir brennt ?“ heißt die nächste Frage. Hierzu war den Kindern vor dem Hochgehen von der Fahrzeughalle in den im 2.  Obergeschoss befindlichen Schulungsraum ein Feuerlöscher gezeigt worden, dessen Standort man sich merken solle.

Es wird jetzt ein Film gestartet, in dem ein Entstehungsbrand mit Auslösen des Rauchmelders den Auftakt bildet. 2 Kinder erhalten jetzt die Aufgabe den besagten Feuerlöscher schnell von der Fahrzeughalle in den Schulungsraum zu holen. Der Film läuft weiter und bis die Kinder mit dem Feuerlöscher wieder da sind, ist der Brand so weit fortgeschritten, dass er nicht mehr zu löschen wäre.

„Im Brandfall bleiben nur 3 Minuten zur Flucht“ soll sich hierbei den Kindern einprägen. Die Kinder erhalten nun die Verhaltensregeln im Brandfall aufgezeigt:

Keine Panik, Ruhe bewahren, Nachbarn und Mitbewohner alarmieren, sofort das Gebäude verlassen, die Feuerwehr von außerhalb anrufen.

Wie die Feuerwehr alarmiert wird wissen wohl die meisten der Kinder, aber das praktische Durchführen eines Notrufes wird danach auch praktisch simuliert.

Dieses Notrufszenario wird nacheinander mit verschiedenen Kindern durchgespielt. Danach werden noch Tipps zum richtigen Verhalten bei Bränden gegeben.

Die Kinder erfahren auch, dass der Unterhaltung der Feuerwehr Gemeindeaufgabe ist und ein weiteres Thema ist das Schätzen der Anschaffungskosten für Fahrzeuge, Drehleiter usw.

Zwischendurch zeigt Steffen Ochs Experimente, wo es auch mal knallt und raucht und berichtet über die verschiedenen Brandklassen und physikalische Grundlagen zum Thema Feuer. Nachmittags geht es dann zur Praxis. Rund um das Tanklöschfahrzeug gibt es praktische Übungen und mit unserem „Feuertrainer“ gibt es auch Löschversuche.

Schlussbemerkung

Zusätzlich zu der aufgezeigten Unterrichtung der Kindergartenkinder und der Viertklässler der Grundschule wurden auch schon Gruppen der Verbundschule zur Unterrichtung der Brandschutzerziehung mit herangezogen. Dies war wegen der teilweisen Behinderung mancher der Kinder eine besondere Herausforderung für die beteiligten Feuerwehrmänner. Die Freude dieser Kinder gab aber immer wieder eine Bestätigung und Genugtuung, dass auch die Einbeziehung dieser Kinder im VB wichtig ist.

Die in der Brandschutzerziehung eingesetzten Feuerwehrleute besuchen auch überörtliche Schulungen und Seminare und erhalten dort immer wieder Anregungen für die Gestaltung der Brandschutzerziehung.

(Walter Wanner)

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